"Mit Bedauern habe ich heute zur Kenntnis genommen, dass der Umweltausschuss der Stadt Bochum am Donnerstag das Auslaufen des Leither Friedhofs beschlossen hat", erklärt Karsten Herlitz, Vorsitzender der CDU-Wattenscheid-Leithe. Zuvor hatte die CDU-Fraktion in der Sitzung noch einen Vorstoß unternommen, um am Standort Leithe wenigstens ein Kolumbarium zu betreiben, der Bestattungen in Leithe ermöglicht. Mit der Ablehnung des Vorschlags durch SPD, Grüne und Freie Bürger werden jetzt nur noch Bestattungen möglich sein, wenn bereits Rechte an Grabfeldern vorhanden sind, z. B. Ehepaare. Allerdings wird auch der Wiedererwerb von Familiengrabstätten eingeschränkt.
"Trotz des Scheiterns, in Leithe ein Kolumbarium zu erhalten, hat die CDU-Fraktion dem Friedhohsentwicklungsplan am Ende zugestimmt"erklärt Ratsmitglied Dirk Schmidt (CDU) aus Westenfeld. "Die CDU kämpft seit vielen Jahren für strukturelle Veränderungen im Bereich des Friedhofswesens, um zu preiwerteren Bestattungen zu kommen. Der Überhang an nicht mehr benötigten Flächen durch den demographischen Wandel und insbesondere eine veränderte Bestattungskultur erfordern eine Anpassung", schließt Dirk Schmidt. "Allerdings ist Wattenscheid mit zwei Schließungen hart getroffen."
Auf dem Leither Friedhof erfolgten in 2012 noch 19 Sargbestattungen und 18 Urnenbestattungen. In Günnigfeld erfolgten 4 Sargbestattungen und 9 Urnenbestattungen. Die Bezirksvertretung Wattenscheid hatte den Friedhofsentwicklungsplan nach mehrfacher Beratung abgelehnt. Intensive Prüfungen, auch der Betrieb des Friedhofs durch einen privaten Bestatter, hatten keine Lösung gebracht. Am Ende entschied der städtische Ausschuss für Umwelt, Ordnung, Sicherheit und Verkehr.
Christoph Jung