MIT-Bochum: Inflation jetzt zweistellig – Deutschlands wirtschaft-licher Abstieg geht weiter

Inflation rast auf 10 Prozent/Negatives Herbstgutachten

 
Mit den jetzt vom Statistischen Bundesamt gemeldeten 10 Prozent heizt sich die Inflation weiter auf. Auch die gesamtwirtschaftlichen Aussichten sind düster: Das neue Herbstgutachten der füh-renden Wirtschaftsinstitute prognostiziert für 2022 eine massive Rezession sowie „permanente Wohlstandsverluste“ für Deutschland.
MIT-Kreisvorsitzender Andreas Köthe erklärt dazu: „Es gab noch nie so dramatische Zahlen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Gasmangellage, Energiepreiskrise und die Apathie der Bundesre-gierung befeuern Deutschlands wirtschaftlichen Abstieg. Die Stimmung ist über alle Branchen hin-weg desaströs. Die deutsche Wirtschaft fährt an die Wand - und die Ampel lässt sich Zeit.“ So sei der Stopp der Gasumlage erst 34 Stunden vor ihrem Start angekündigt worden. Wann Strompreis- und welcher Gaspreisdeckel kommen werde, stünde noch nicht konkret fest.
Die fehlende Sicherheit und Bezahlbarkeit von Energie würden zu einem nachhaltigen Wettbewerbs-nachteil. Dies betrifft auch den Investitionsstandort. Ausländische Firmen stellen Investitionen zu-rück. Inländische Betriebe können im Regelfall nicht mehr investieren. Andere verlagern ihre Pro-duktion ins Ausland, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Wenn die Ampel nicht schnell die Energie-preise deckelt, droht ein Exodus“, warnt Köthe. Für etliche Betriebe sei es ohnehin schon zu spät. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften ist kräftig gestiegen. Diese lag im August gut ein Viertel (26 Prozent) über dem Vorjahreswert. Angesichts der aktuellen Entwicklung erwartet das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) für den Oktober Insolvenzzahlen, die sogar ein Drittel über denen aus Oktober 2021 liegen könnten.
In dieser Situation ist es wichtig, das Konsumklima nicht weiter zu verschlechtern. Andreas Köthe: „Das Gebot der Stunde lautet Entlastung für Bürger und Betriebe. Der Bund muss dafür sorgen, dass mehr im Geldbeutel der Menschen bleibt. Sofort. Der Vorschlag der Ampel, die kalte Progression erst ab 2023 abzubauen, kommt viel zu spät. Diese muss rückwirkend zum 1. Januar 2022 abgebaut werden. Mit dem Abbau der kalten Progression hätten Arbeitnehmer, Selbstständige und Rentner mehr Netto vom Brutto.“ Davon würden rund 2,3 Millionen Einzelunternehmen und 450.000 Perso-nengesellschaften profitieren. Und es könnte damit der Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale begegnet werden.
Der MIT-Kreisvorsitzende: „Der Staat ist der Inflationsgewinner. Allein dieses Jahr nimmt er über eine Billion an Steuergeld ein – ein neuer Rekord. Diese Mehreinnahmen müssen an die Betriebe und Bürger zurückgegeben werden. Und zwar jetzt.“