Parkplätze: Bochum muss umdenken!

Fast überall gibt es zu wenig. Und die schlechte Nachricht ist: Bochum tut ausgesprochen wenig dafür, dass es mehr gibt in unserer Stadt – mehr Parkplätze! Beispiel: Castroper Straße. Hier werden im Zuge der Neugestaltung seit Jahrzehnten bestehende Parkmöglichkeiten wegfallen. Beispiel: Essener Straße. Hier hat man eine Fahrspur zugunsten eines wenig genutzten Radstreifens aufgegeben. Gleichzeitig sind dort aber auch Parkgelegenheiten entfallen, was zu verzweifelten Hilferufen Betroffener geführt hat.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion und stellvertretende Kreisvorsitzende Dr. Stefan Jox meint: Bochum muss umdenken. Die verkehrspolitische Ideologie-Keule trifft die Mehrheit!

Radstreifen auf der Essener Straße (Foto: G. Endemann)Radstreifen auf der Essener Straße (Foto: G. Endemann)

Die Castroper Straße wird zwischen Klinikstraße und Ruhrstadion umgebaut, eine grundsätzlich gute Entscheidung, da die Straße in einem schlechten Zustand ist und hier über vierzig Jahre unbenutzte Straßenbahngleise liegen. Allerdings sollen in diesem Bereich fast 75 Prozent der derzeitigen Parkmöglichkeiten wegfallen – 140 von 188! Im Mobilitätsausschuss hat die CDU dafür geworben, dass die Verwaltung bei der Detailplanung möglichst viele Parkplätze erhält oder entsprechende Ersatzparkplätze schafft.

Auf der Essener Straße wurden Fakten geschaffen und man hat einfach die rechte Fahrspur als Radfahrstreifen ummarkiert. Zahlreiche Autofahrer haben abschnittsweise den rechten Fahrstreifen zum Parken genutzt, was nun nicht mehr möglich ist. Offensichtlich war der rot-grünen Rathauskoalition nicht bewusst, dass es hier auch Anwohner gibt, die auf Stellplätze angewiesen sind. Entsprechend groß war das Echo von Anwohnern, als die Maßnahme umgesetzt wurde. Die CDU hatte bereits im Mobilitätsausschuss eindringlich vor den Folgen gewarnt und das Projekt abgelehnt.

Auch bei der Einrichtung von sogenannten Velorouten und beim Radschnellweg RS1 sollen Parkplätze wegfallen, wenn diese als Fahrradstraßen eingerichtet werden sollen und der zur Verfügung stehende Fahrbahnquerschnitt nicht die erforderliche Mindestbreite aufweist. Aktuell betrifft das die Veloroute 1 zwischen der Innenstadt und Riemke, wozu die CDU in der Bezirksvertretung Mitte und im Mobilitätsausschuss einen Alternativvorschlag mit Tempo-30-Bereichen und einem Erhalt der Parkplätze in den Wohnstraßen entlang der Strecke eingebracht hat, der leider von Rot-Grün abgelehnt wurde. Auch beim RS1 werden wohl im Ehrenfeld zahlreiche Parkplätze wegfallen, da stillgelegte Bahnflächen seitens der Deutschen Bahn nicht zur Verfügung stehen. Hier müssen im weiteren Planungsprozess Lösungen zur Kompensation gefunden und die Interessen der Anwohner berücksichtigt werden. Einen Kahlschlag an Parkplätzen darf es nicht geben.

Dr. Stefan Jox