Bochumer Begegnung
Es ist der Ort, wo Entscheidungsträger auf Multiplikatoren treffen. Oder anders gesagt: In der „Scheune“ von Haus Kemnade versammeln sich einmal im Jahr Bochumerinnen und Bochumer aus den Bereichen Wirtschaft und Kultur, Vereinswesen und Sport. Das war auch Anfang September 2024 nicht anders. Am 9.9. gab es die 19. Auflage der „Bochumer Begegnung“. Im kommenden Jahr steht also ein großes Jubiläum an!
150 geladene Gäste suchten auch in diesem Jahr unweit des Kemnader Sees das Gespräch mit den CDU-Ratsvertretern um Fraktionschef Karsten Herlitz, den sachkundigen Bürgern und Einwohnern, mit CDU-Bezirksvertretern und der Parteiführung um unsere Vorsitzende Fee Roth. Das alles wie gewohnt bei Pfefferpotthast und italienischem „Gelato“ direkt aus dem Eiswagen.
Auffallend viele Mediziner waren diesmal vertreten, denn das Thema des Abends war die Gesundheitswirtschaft. Referent war in diesem Jahr Prof. Dr. Christoph Hanefeld, seit zehn Jahren Sprecher der Geschäftsführung des Katholischen Klinikums Bochum, außerdem Ärztlicher Vorstand im Universitätsklinikum der Ruhr-Universität. „Alle haben etwas mit dem Gesundheitssystem zu tun. Wir bezahlen es nämlich“, so leitete der Kardiologe und Notfallmediziner seinen Vortrag ein – und zeigte einen Teufelskreis auf: Die Menschen werden immer älter. Gleichzeitig nehmen Erkrankungen wie Demenz, Herzinfarkt oder Diabetes immer mehr zu: ein Riesenproblem auch für die Finanzierung der deutschen Krankenhäuser. Ein paar Prognose-Zahlen: Von 2000 bis 2050 nimmt Diabetes in Deutschland um 55 Prozent zu, Demenz gar um 199 Prozent!
Die Gesundheitsausgaben in NRW sind in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Krankenhäuser sehen sich angesichts steigender Personal- und Energiekosten erheblichen Herausforderungen gegenüber. Und längst müssen die Betreiber Krankenkassenbeiträge in erheblichem Ausmaß auch in ihre Gebäude stecken.
„Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die Entwicklung Professor Hanefeld Angst macht“, erklärt CDU-Ratsfraktionschef Karsten Herlitz. „Die Entwicklung im Gesundheitssystem ist eine Riesenaufgabe, auch und gerade für die Politik. Dennoch ist mir ein Satz unseres Referenten nachhaltig im Gedächtnis geblieben, und der macht Mut: Wenn man schon irgendwo auf der Welt krank wird, dann am liebsten in Deutschland! Dabei ist es beruhigend, dass auch der Medizinstandort Bochum gut aufgestellt ist.“ Mehr noch: Das Katholische Klinikum leistet Beachtliches im Bereich des gesellschaftlichen Engagements, etwa für ukrainische Kriegsopfer.
Michael Ragsch