Interview mit der Kreisvorsitzenden Fee Roth
Unsere CDU-Kreisvorsitzende Fee Roth blickt im Gespräch mit BO-Nachrichten auf das Superwahljahr 2025 und zurück auf das erste Jahr ihrer Amtszeit als Kreisvorsitzende. Ihr Anspruch ist ganz klar: Den Platz 1 bei der Europawahl in Bochum möchte sie mit ihrer CDU im kommenden Jahr bei der Bundestagswahl und Kommunalwahl verteidigen!
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) hat an 3. September verkündet, 2025 nicht erneut zu kandieren. Wie hat die CDU-Kreisvorsitzende diese Nachricht aufgenommen?
Mit Respekt. Die letzten Jahre waren politisch sehr herausfordernd. Für seinen weiteren privaten und beruflichen Lebensweg wünsche ich ihm alles erdenklich Gute. Wir waren nicht immer einer Meinung in der Sache zur Zukunft unserer Stadt. Jedoch verdient jeder, der sich für unsere Demokratie und unser Gemeinwohl in einem öffentlichen Amt einsetzt, unseren Respekt und unsere Anerkennung.
Was bedeutet diese Entscheidung für die CDU Bochum?
Zur gegebenen Zeit wird die CDU ein überzeugendes Personalangebot für das Amt des Oberbürgermeisters unterbreiten. Entsprechende Gespräche und Vorbereitungen laufen gerade parteiintern. Wir als CDU Bochum sind entschlossen, ab 2025 führende Verantwortung in Bochum zu übernehmen. Ich möchte die CDU bei den Kommunalwahlen erneut auf den Spitzenplatz führen und meine CDU zur Bochum-Partei machen. Wir als CDU haben eine Vision für unsere Stadt. Die Europawahl hat gezeigt, dass die CDU in Bochum Wahlen gewinnen kann. Den Platz 1 werden wir mit überzeugenden Themen und überzeugenden Köpfen verteidigen. Unsere Politik orientiert sich stets an den Alltagssorgen der Menschen. Die Politik der SPD in der Ampel-Regierung hat gezeigt, wie weit sich die Sozialdemokraten von der Lebenswirklichkeit der Menschen entfernt haben. Ich freue mich also auf einen spannenden Wahlkampf um die Zukunft unserer Stadt im kommenden Jahr!
Bochum 2030 - Welche Baustellen wird die CDU als erstes abarbeiten?
Vorrangig ist für mich ein Gesamtkonzept für unsere Innenstädte in Bochum und Wattenscheid. Zu einer lebendigen Innenstadt gehört heute eine Mischung aus ansprechenden Plätzen zur Begegnung mit einem entsprechenden Angebot an Gastronomie, genügend Möglichkeiten zum Einkaufen und Sport- und Freizeitattraktionen. Dann haben Menschen auch wieder Freude „in die Stadt zu gehen“. Ich würde mir wünschen, dass wir mal etwas ausgefallener denken, die Köpfe zusammenstecken und ein gemeinsames Konzept für eine lebens- und liebenswerte Innenstadt entwickeln. Ein weiteres wichtiges Thema, ist die konsequente Vermeidung von Angsträumen, gerade für Frauen. Die Bochumerinnen und Bochumer sollen sich in Ihrer Stadt sicher fühlen. Auch hier brauchen wir ein Gesamtkonzept mit geeigneten Maßnahmen. Viele Schulen in Bochum sind einfach runtergekommen, weil hier über Jahrzehnte keine nennenswerten Investitionen stattfanden. Die CDU wird endlich in die Bildung unserer Kinder und in Schulen investieren, anstatt ein Leuchtturmprojekt, wie das „Haus des Wissens“ mit auswuchernden Kosten an erste Stelle zu rücken. Parteiintern erarbeiten wir gerade in verschiedenen Arbeitsgruppen unsere Schwerpunktthemen mit denen wir in den Wahlkampf gehen werden und dann ab 2025 Bochum voranbringen werden. Jedes Mitglied ist eingeladen sich hier mit seinen Herzensthemen einzubringen.
Die Kommunalwahl fällt mit der Bundestagswahl zusammen. Wie ist die CDU Bochum für das Superwahljahr gerüstet?
Das chaotische Wirken der Ampel in Berlin gibt uns natürlich erstmal kräftig Rückenwind für die anstehenden Wahlkämpfe. Die Menschen, auch in Bochum, wünschen sich politische Führung in herausfordernden Zeiten. Dieses Signal geht von der Ampel nicht aus. Daher werden wir auch in Bochum alles dafür geben, dass Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Regierung abgewählt werden und den nächsten Bundeskanzler wieder CDU und CSU stellen. Mit unserem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz haben die Unionsparteien nun auch einen Kandidaten. In den vergangenen Monaten haben wir uns als CDU Bochum der Stadtgesellschaft als moderne Partei nach außen präsentiert. Mit dem CDU-Sommergarten, der Aktion „Brandmauer für Bochum“, unseren Pop-Up Bürgercafés und weiteren modernen Diskussionsformaten sind wir komplett neue Wege gegangen. Bei unseren Veranstaltungen konnten wir auch vermehrt externe Gäste begrüßen. Das waren gute Gelegenheiten mit den Menschen unserer Stadt über unsere Politik zu diskutieren und ins Gespräch zu kommen. Ich bin davon überzeugt, wenn wir diesen Weg als Partei konsequent weitergehen und dazu überzeugende Themen und überzeugende Köpfe präsentieren, dann wird Bochum keine Hochburg der Sozialdemokraten mehr sein und die CDU als ernstzunehmende Alternative in Bochum wahrgenommen. Ich freue mich, dass viele Mitglieder diesen Weg in der Partei mit mir gemeinsam gehen. Ein hartes Stück arbeitet liegt noch vor uns. Wir werden die Hände nicht in den Schoß legen. Es geht um eine bessere Zukunft Deutschlands und unserer Stadt.
Ein Jahr Kreisvorsitzende der CDU Bochum. Wie ist der Rückblick?
Ich blicke mit Stolz auf ein Jahr voller Freude, tollen Begegnungen, vielen Gesprächen und politischen Initiativen zurück. Wenn man mich fragt, was mich jeden Tag aufs Neue antreibt ist die Antwort: Ganz viel Freude daran, mit Menschen gemeinsam etwas zu bewegen und politisch zu gestalten. Ich möchte andere motivieren, sich politisch einzubringen und ihr eigenes Lebensumfeld zu gestalten. Unsere Demokratie lebt von Menschen, die mitmachen und sie mit Leben füllen. Wenn ich auf das erste Jahr meiner Amtszeit zurückschaue, dann habe ich mich besonders darüber gefreut, dass in den ersten Monaten dieses Jahres überdurchschnittlich viele Menschen den Weg in die CDU Bochum gefunden haben und Mitglied geworden sind. Aktive Mitglieder sind das größte Kapital unserer Partei. Ein besonderer Abend war sicherlich auch am 9. Juni als wir bei der Europawahl plötzlich vorne lagen als CDU. Geprägt waren die letzten Monate von vielen Begegnungen mit Menschen innerhalb und außerhalb der Partei bei denen wir um die besten Konzepte für unsere Stadt gerungen haben. Dabei habe ich sehr viel Wohlwollen und Zuspruch erfahren. Bis heute habe ich mir meine Freude und meinen Antrieb erhalten. Die anstehenden Herausforderungen in meiner Partei und in unserer Stadt gehe ich mit ganz viel Freude, Mut und Zuversicht an. Die Zukunft können wir nicht vorhersehen, aber ich möchte sie weiter mitgestalten. Die Entscheidung, mich um dieses Amt im November letzten Jahres zu bewerben, habe ich bisher nicht bereut. Ich würde es jedes Mal wieder machen.