OGS, Container und Basiskompetenzen: Öffentliche Fraktionssitzung der CDU zur Schulpolitik
CDU-Ratsfraktionschef Karsten Herlitz stellte zu Beginn der „öffentlichen Fraktionssitzung“ zur Schulpolitik ein paar Dinge klar: „Es ist nicht so, dass alles schlecht ist an Bochums Schulen. Aber die Defizite liegen auf der Hand. Es hat sich einiges angesammelt und aufgestaut. Und viele Schülerinnen und Schüler stauen sich in Containern.“ Dementsprechend machten zahlreiche Schulleiterinnen und Schulleiter, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern bei der Versammlung ihrem Unmut Luft. „Wir versinken in Bürokratie“, sagte ein Rektor. Über eine „Bildungskatastrophe“ schimpfte eine Kollegin. Ein Schulleiter klagte über das Problem, Lehrkräfte für MINT-Fächer zu rekrutieren.
Der Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Bildung des Landtags NRW, CDU-Politiker Florian Braun, konnte kaum widersprechen; sprach von seinem eigenen Kampf gegen bürokratische Windmühlen, wertete den Lehrkräftemangel als gewaltige Herausforderung und meinte: „Viele Kinder haben in der Grundschule das erste Buch in der Hand.“ Es gelte, weiter „Basiskompetenzen“ zu stärken, die spürbar auf dem Rückzug seien: Rechnen, Schreiben, Lesen. Immerhin konnte der Kölner auf erhebliche Anstrengungen der CDU-geführten Landesregierung im Schulsektor verweisen. Unter anderem wurde jetzt Geld in die Hand genommen, um damit weitere 50.000 OGS-Plätze zu finanzieren. Mit Blick auf unsere Stadt meinte er aber: „In Bochum ist, nüchtern betrachtet, noch einiges aufzuholen.“
Der schulpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Dr. Sascha Dewender konnte da nicht widersprechen: „400 Schülerinnen und Schüler mit OGS-Bedarf mussten bei uns zum neuen Schuljahr abgewiesen werden!“ Und wie zuvor der Fraktionschef legte er den Finger in eine andere Wunde: Mehr als 230 Container würden nach den Sommerferien in Bochum „echte“ Klassenräume ersetzen. „Provisorien haben gemeinhin eine recht lange Lebensdauer“, warnte Dewender.