Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen mit falschem Schwerpunkt
Derzeit befindet die sogenannte „Schulentwicklungsplanung SEK I und SEK II Schuljahr 2023/24 bis 2027/28 (Perspektive bis 2035/36)“ im Beratungsgang. Den Kurs von Koalition und Verwaltung will die CDU jedoch so nicht mitgehen!
Neben manchen richtigen Vorschlägen der Verwaltung, wie die Schaffung von neuen Lehr- und Unterrichtsräumen an der Querenburger Straße für das Neue Gymnasium und die Hans-Böckler-Realschule sowie einem neuen Gebäude für das Graf-Engelbert-Gymnasium und die Schiller Schule, stoßen andere Überlegungen der Verwaltung nicht auf die Zustimmung der Union.
Aus Sicht der Union gibt es in Bochum im Verhältnis zu den bereits vorhandenen zehn – und auch von der CDU gewollt – bald elf Gymnasien mit nur fünf Realschulen ein deutliches Missverhältnis innerhalb des dreigliedrigen Schulsystems. Dies wird besonders problematisch, wenn nach der Erprobungsstufe – der Klasse 6 – Schülerinnen und Schüler, die nicht für eine gymnasiale Laufbahn geeignet sind, diese verlassen müssen. Die Aufnahmekapazitäten der vorhandenen Bochumer Realschulen reichen hierfür nicht aus, so dass Kinder aus dem dreigliedrigen System in das integrierte Schulsystem – eine Gesamtschule – wechseln müssen. Aus diesem Grund spricht sich die CDU für die Neugründung von Realschulen anstelle von weiteren Gesamtschulen aus.
Auch teilt die CDU nicht die Auffassung, dass die Gesamtschule Mitte einen neuen Standort in Wattenscheid benötigt. Vielmehr sollten die Standorte an der Gahlenschen und Feldsieper Straße weiter ausgebaut und die Schule nach Kräften unterstützt werden. Extra für die Umwandlung von der Gemeinschaftsschule in eine Gesamtschule ist für die ebenfalls dort beheimatete Grundschule ein neues Gebäude für knapp 20 Mio. Euro errichtet worden, um Platz für die Oberstufe zu schaffen.
Die Planungen anstelle der jetzigen Gesamtschule Mitte in diese beiden Standorte ein neues elftes Gymnasium unterzubringen, teilt die CDU ebenfalls nicht. Weder der Standort noch die zeitliche Perspektive entsprechen unseren Vorstellungen. Die Verwaltung beabsichtigt zwar bereits zum Schuljahr 2026/27 ein weiteres Gymnasium neu zu gründen, aber an einem noch nicht bekannten Ort. Hier stellt sich die Frage, welche Eltern ihre Kinder an einer Schule mit unbestimmtem Standort anmelden werden. Daher spricht sich die CDU für die Prüfung von konkreten Innenstadtstandorten aus. Bedauerlicherweise hat die Koalition bereits entsprechend beantragte Haushaltsmittel für diesen Zweck abgelehnt.
Bedauerlicherweise hat die Schulform der Sekundarschule, die seinerzeit als Zusammenschluss von Haupt- und Realschulen entstanden sind, nicht die Akzeptanz der Eltern gefunden. Daher trägt die CDU die Entscheidung, diese beiden Sekundarschulen in Bochum in der Form nicht weiterzuführen, mit - allerdings nicht die Konsequenzen für die beiden Schulstandorte! Hier bietet sich die Chance, ohne viel zusätzlichen baulichen Aufwand – also schnell umsetzbar – diese in zwei neue Realschulen umzuwandeln. So würde der Mangel an dieser Schulform aufgefangen, das dreigliedrige Schulsystem arbeitsfähig gemacht und der Südwesten behält auf diesem Weg ein weiteres Angebot für die Sekundarstufe I für nicht-Gymnasiasten. Laut Plänen der Verwaltung hätte der Bochumer Osten dann zwei Gesamtschulen und ein Gymnasium und der Südwesten lediglich ein Gymnasium. Das hält die CDU nicht für ausgewogen.
Guido Endemann
Hinweis: Die vollständige Beschlussvorlage ist als PDF-Dokument als Anlage beigefügt.