Es kommt immer wieder vor, dass Gehwege durch das Wurzelwachstum von Bäumen beschädigt werden – und im Zweifel nicht wiederhergestellt werden. Der CDU war ein solcher Fall an der Drusenbergstraße aufgefallen. Dort ist an mehreren Stellen das Pflaster entfernt und durch Schotter und Splitt ersetzt worden – was unter anderem dazu geführt hat, dass sich direkt vor einem Hauseingang eine Fläche ohne festen Belag befindet. Anwohner sprechen gar von einer „Sandkuhle“. Die Stadtverwaltung schließt in einer Mitteilung aus, den Gehweg vollständig wiederherzustellen.
Die CDU-Ratsfraktion bringt in einer Anfrage für den Mobilitätsausschuss jetzt eine mögliche Lösung ins Spiel. „In Celle macht man seit vielen Jahren gute Erfahrungen mit einem enzymgebundenen Brechsand- beziehungsweise Splittgemisch als Deckschichtmaterial“, erklärt CDU-Ratsherr Dr. Stefan Jox, „dort wird ein Produkt mit der Bezeichnung Perma-Zyme genutzt, ein Abfallprodukt aus der Zuckerproduktion. Durch die Enzyme bilden sich Kristallstrukturen, die dabei helfen, das Bodenmaterial zu verfestigen.“ In Celle habe man positive Erfahrungen mit der Haltbarkeit des Materials im Bereich von Baumscheiben gesammelt, so Jox. Auch sei das Material offenbar erstaunlich flexibel. Stefan Jox betont, dass man mit der neuen Variante Kosten einsparen und städtische Mitarbeiter entlasten könnte.
„Wichtig ist auch, dass sich in Celle keinerlei Probleme beim Bewässern der Bäume ergeben haben“, sagt der umweltpolitische Sprecher der Ratsfraktion Daniel Obitz, „wahrscheinlich ist das Produkt nicht für jeden Baumstandort geeignet, aber man sollte einmal darüber nachdenken, ob es sich für Bochum lohnt.“ Die CDU-Fraktion will nun wissen, wie die Stadtverwaltung zu dem alternativen Verfahren zur Sanierung der Baumscheiben im Bochumer Stadtgebiet steht.