„Die Vorlagen der Verwaltung zum Wohnbauflächenprogramm und die jüngsten Veröffentlichungen anerkannter Institute ‚Untersuchungen zum Wohnraumbedarf in Bochum‘ widersprechen sich“, stellt Roland Mitschke, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher der CDU im Strukturentwicklungsausschuss, fest.
Aus diesem Grund hat die CDU zur kommenden Ratssitzung eine Anfrage eingebracht, die unter anderem die negative Bevölkerungsentwicklung in Bochum im Vergleich zu den Nachbarstädten Dortmund und Essen hinterfragt. Mitschke fragt auch nach einer Erklärung dafür, dass Bochum im Gegensatz zu allen anderen größeren Universitätsstädten nicht wächst, sondern Einwohner verliert. Auch auf die Ausweisung von Wohnbauflächen im neuen Regionalplan Ruhr könnte die Bevölkerungsentwicklung Auswirkungen haben, weist Mitschke, der auch CDU-Fraktionsvorsitzender im RVR ist, hin.
„Bochum hat“, so der CDU-Politiker, „beste Rahmenbedingungen für Wachstum. Allein die 60.000 Studienplätze an der Universität und den sieben weiteren Hochschulen bieten der Stadt Entwicklungschancen, die kaum eine andere Stadt in der Region hat und die bislang nicht ausreichend genutzt sind. Offensichtlich wirkt die jahrelange restriktive Baulandpolitik sich bis heute negativ aus. Wie die ehemalige Opelfläche Mark 51.7 zeigt, findet ein Flächenangebot auch Nachfrage bei Investoren. Bei Wohnbauflächen könnte es ähnlich sein.“
„Wenn die Einwohnerzahlen weiter sinken“, befürchtet Mitschke, „müssen die Bürger mit steigenden Gebühren, Beiträgen und Steuern rechnen, denn die Kosten für die Infrastruktur sinken nicht in gleichem Maße. Schrumpfende Städte erscheinen wenig attraktiv für jungen Menschen.“