Digitalisierung an den Schulen lahmt
Im Schulausschuss hat die Stadtverwaltung jetzt über den aktuellen Sachstand zur Digitalisierung der Schulen informiert. Danach ist festzustellen, dass derzeit immer noch weniger als 50 Prozent der Schulen in Bochum über die für die Digitalisierung erforderliche Verkabelung und weniger als 25 Prozent über ein festeingebautes W-LAN im Schulgebäude verfügen. „Auf den Punkt gebracht bedeutet dies, dass es wohl noch eine ganze Weile dauern wird, bis alle Einbauten zwecks Digitalisierung in den Schulen umgesetzt sind. Immerhin sollen die Verkabelungen und Einbauten des W-LAN alle in diesem Jahr fertig werden. Dafür gibt es jetzt wenigstens avisierte Fertigstellungszeiten“, berichtet der schulpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion Dr. Sascha Dewender.
Allerdings hat erst rund die Hälfte der Schulen einen Glasfaseranschluss. Dieser wird benötigt, damit durch die Leitungen ein größerer Datentransfer möglich ist und in den Schulen die Technik auch ohne Netzüberlastung eingesetzt werden kann. Bisher ist nur in sechs Schulen die gesamte Technik eingebaut und eine Freischaltung für das Glasfasernetz gegeben. Das sind die Nelson-Mandela-Schule, die Cruismannschule, die Erich-Kästner-Schule, die Hans-Böckler-Schule, die Schiller-Schule und teilweise das Alice-Salomon-Berufskolleg. „Hier müssten wir schon viel weiter sein in einer Stadt, die sich als eine der digital schnellsten Städte des Landes versteht. Da ist es besonders ärgerlich, dass für die meisten Schulen in Bochum nicht einmal ein Termin für die Freischaltung des Glasfasernetzes bekannt ist“, so Sascha Dewender. Bereits vor über zwei Jahren hat die Stadt angekündigt, dass bis Ende 2023 selbst die kleinste Schule an das Glasfasernetz angeschlossen sein wird.
Aus Sicht der CDU ist das im Schulalltag nicht nur ein Ärgernis, sondern stellt die Schulen vor handfeste Probleme. So verlangt beispielsweise die neue Druckmaschine des Walter-Gropius-Berufskollegs eine ständige Internetverbindung – und die über 150 Arbeitsplätze, die mit cloudbasierten Anwenderprogrammen arbeiten, brauchen leistungsstarke Datenleitungen. „Ohne einen leistungsstarken Glasfaseranschluss kann dort die Technik nicht optimal genutzt werden. Den Schülerinnen und Schülern stehen dann neueste Geräte zur Verfügung, für die die Datenanschlüsse fehlen oder zu schwach sind. Das ist, als ob ein Flugzeug mit Petroleum fliegen soll“, so Dewender. Deshalb will die Union dort mehr Tempo und von der Verwaltung wissen, wann alle Schulen in Bochum über das Glasfasernetz arbeiten können.