Weiterhin Bedarf an Wohnungsneubau

Baugenehmigungen führen nicht automatisch zu mehr Wohnraum


Neubaugebiet WielandstraßeNeubaugebiet Wielandstraße
Nach einer Mitteilung der Verwaltung zum Wohnbauflächenprogramm (Vorlage Nr.: 20200580), die aktuell in den Ausschüssen für Strukturentwicklung und Planung beraten wird, besteht weiterhin ein nicht unerheblicher Wohnungsneubaubedarf in Bochum. Denn auch bei moderater Bevölkerungsentwicklung ist eine fortgesetzte Zunahme der Haushaltszahlen zu verzeichnen. Gutachterlichen Erhebungen belegen, dass Familien eine Präferenz für Einfamilienhäuser haben, so dass in einzelnen Neubauprojekten zehn Interessenten auf ein angebotenes Eigenheim kommen. Zugleich besteht ein erheblicher Bedarfsüberhang für Familien mit mehreren Kindern und geringem Einkommen. Da sei es hilfreich, dass die Zahl der genehmigten Wohneinheiten von insgesamt 925 in 2018 auf insgesamt 1.228 in 2019 und damit um mehr als 30 % gesteigert werden konnte.

„Die gesteigerte Zahl von Baugenehmigungen im Jahr 2019 ist grundsätzlich eine gute Nachricht für die Bochumer Bürgerinnen und Bürger, denn die Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin groß“, so Sascha Dewender als CDU-Vertreter im Strukturausschuss. „Allein eine größere Zahl von Baugenehmigungen führt aber nicht automatisch zu mehr Wohnungsneubau. Eine ganze Reihe von erteilten Baugenehmigungen wird nicht umgesetzt. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass sich entsprechende Projekte wirtschaftlich nicht mehr rechnen oder Investoren wegen Widerständen aus der Nachbarschaft das Interesse an der Realisierung und Entwicklung von Bauprojekten verlieren,“ berichtet Sascha Dewender weiter. „Wenn wir in Bochum für alle Bevölkerungsgruppen eine angemessene Versorgung mit gutem und bezahlbarem Wohnraum sicherstellen wollen, müssen wir in geeigneten Bereichen den Wohnstandort außer mit Modernisierungsmaßnahmen vor allem auch durch Neubauaktivitäten stärken. Eine behutsame Nachverdichtung gehört genauso dazu wie die freiraumschonende Ausweisung neuer Bauflächen. Diese Fakten anzuerkennen und bei der gebotenen Anwohnerbeteiligung sachlich zu diskutieren, kann die Akzeptanz für den Wohnungsneubau erhöhen“, begründet Sascha Dewender seine Einschätzung.

„Daher freuen wir uns, dass sich aktuell verschiedene Projekte in der Umsetzung befinden. Gut sichtbar wird dies auf dem Areal an der Wielandstraße. Hier bedient eine ansprechende Architektur verschiedene Nachfragegruppen wie zum Beispiel Familien, Paare und Singlehaushalte und liegt mit citynahem Wohnen voll im Trend“, teilt CDU-Ratsmitglied Sascha Dewender mit. „Durch einen familiengerechten, intergenerativen und teilweise öffentlich geförderten Wohnungsneubau können auch weitere Wohnstandorte in Bochum an Attraktivität gewinnen. Bochum muss auch - wie an der Wielandstraße“, ergänzt Roland Mitschke, CDU-Sprecher im Strukturausschuss, „Chancen für die Bildung von Wohnungseigentum eröffnen, damit nicht ganze Bevölkerungsgruppen wie in der Vergangenheit von Bochum abwandern.“