Der auch in Bochum angespannte Wohnungsmarkt erfordert zusätzlich zu einer intensivierten Neubautätigkeit auch Investitionen in den Bestand. Der Wohnungsbestand hat in Teilen einen Modernisierungsstau und weist erheblichen Verbesserungsbedarf auf. Rund die Hälfte des Wohnungsbestands ist im Besitz von Klein- und Einzeleigentümern.
„Wir sind seit längerem an diesem Thema dran und haben wiederholt darauf hingewiesen, dass allein durch den Neubau eine merkliche Entspannung des Bochumer Wohnungsmarktes nicht erreichbar ist“, so Sascha Dewender als CDU-Vertreter im Ausschuss für Strukturentwicklung. Vorhandene Förderprogramme von Bund und Land werden von vielen Klein- und Einzeleigentümern kaum in Anspruch genommen. Dahinter steht die Vermutung, dass die Förderprogramme häufig nicht bekannt und die Antragstellungen zu bürokratisch sind. „Da gibt es viel Potenzial, mit geeigneten Investitionsbeihilfen vorhandenen Wohnraum nachfragegerecht zu modernisieren und durch Ausbau, Aufstockung oder Umnutzung neue Wohnangebote zu schaffen“, berichtet Dewender weiter.
Nach einer Vorlage der Verwaltung (Vorlage Nr.: 20191567) zur nächsten Sitzung des Strukturausschusses am kommenden Mittwoch soll nun ein kommunales Modernisierungsprogramm „Modernisieren leicht gemacht!“ ab 2020 beschlossen werden. Das Programm hat verschiedene Bausteine wie z.B. eine gebündelte Informationsplattform, Beratungsleistungen durch Quartiers- bzw. Stadtteilarchitekten und eine ergänzendes Zuschussförderung durch die Stadt. Maßnahmen wie Grundrissänderungen, der Abbau von Barrieren (u.a. in Bädern), die Herstellung von attraktiven Balkon- und (Dach-)Terrassen und Umbauten für Umnutzungen nicht mehr marktgängiger Erdgeschosse sind dabei vorgesehene Förderideen.
„Damit werden von uns seit längerem geforderte Maßnahmen aufgegriffen. Insbesondere ist eine zentrale Beratung mit einer Art „Lotsenfunktion“ für die Kleineigentümer erfolgversprechend, weil es bislang an fehlenden Angeboten für diese Zielgruppe in Form einer gebündelten Planung und Umsetzung von Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen fehlt,“ so Sascha Dewender. Das Modernisierungsprogramm soll im Bereich der sogenannten City-Radialen (z.B. Innenstadtring, Dorstener- und Herner Straße sowie Allee- und Castroper Straße) umgesetzt werden. „Nicht zuletzt werden damit Impulse in Bereichen gesetzt, die bestehende oder geplante ISEK-Gebiete unterstützen und als Wohnstandorte deren Attraktivität steigern können“, so CDU-Ratsmitglied Sascha Dewender.