Gedenken an Else Hirsch

Die diesjährige Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Reichpogromnacht ist für die CDU in Bochum eine besondere: Im Mittelpunkt steht die Erinnerung an die ehemalige Bochumer Lehrerin Else Hirsch, die im Holocaust ums Leben kam. Die CDU hat 2006 die Patenschaft über den Stolperstein für die jüdische Pädagogin übernommen. Er befindet sich im Zentrum der Bochumer City auf der Huestraße. Der Anstoß kam seinerzeit von CDU-Kulturpolitiker Clemens Kreuzer, der auch ausführlich zur Biographie des NS-Opfers geforscht hat.

Else Hirsch war 1927 von Berlin nach Bochum gezogen, wo sie eine Stelle an der jüdischen Volksschule übernahm. Diese wurde während der Reichspogromnacht 1938, als auch die benachbarte Bochumer Synagoge brannte, verwüstet. Else Hirsch führte sie noch eine Zeitlang als private Schule weiter. Sie stand dort, wo nun der Stolperstein verlegt ist. Else Hirsch organisierte vor ihrer Deportation ins Ghetto Riga sogenannte Kindertransporte in die Niederlande sowie nach England, mit denen sie nicht wenige Kinder vor der Shoah rettete. Die genauen Umstände ihres Todes sind nicht bekannt.

„Wir begrüßen sehr, dass in diesem Jahr am 9. November an Else Hirsch erinnert wird. Diese unerschrockene Kämpferin ist ein Beispiel für uns alle“, sagt CDU-Fraktionschef Karsten Herlitz. „In einer Zeit, in der der Antisemitismus wieder aufflammt, ist das Erinnern notwendiger denn je.“

Die Gedenkveranstaltung findet am kommenden Sonntag (9. November) um 15 Uhr an der Harmoniestraße/Ecke Dr.-Ruer-Platz statt. Die Erinnerung an Else Hirsch übernehmen Schülerinnen und Schüler der Bochumer Schule, die seit 2019 nach Else Hirsch benannt ist.